Making of

Hier erhalten Sie einen Einblick in die Entstehung einer Skulptur. Der gesamte Prozess, vom Beginn bis zur Vollendung, dauert mehrere Wochen, in manchen Fällen auch mehrere Monate. Als Beispiel habe ich hier die Skulptur Zarah ausgewählt.


Zarah



Ideen habe ich immer im Kopf, zuweilen mehr, als ich in naher Zukunft umsetzen kann. Es kristallisiert sich dann eine bestimmte Idee heraus, die ich konkret in Arbeit nehmen will.

Die bildliche Darstellung meiner Idee ist der nächste Schritt. Dazu suche ich mir Modelle, Einzelpersonen oder Paare, mit denen ich die Idee umsetzen kann. Da ich kein Zeichentalent besitze, mache ich mir die Technik zunutze und fotografiere meine Modelle in der vorgesehenen Pose von allen Seiten, nehme auch besonders die Körperpartien auf, auf deren genaue Umsetzung es für die Wirkung einer Skulptur ankommt. Nach den ausgedruckten Fotos arbeite ich dann meine Plastiken.
Ich habe also den Skizzenblock früherer Zeiten durch die moderne Technik ersetzt.

Meine Arbeitstechnik ist heute eine Mischung aus Aufbautechnik, wie sie auch in der Gebrauchskeramik vorkommt, und der Bildhauertechnik. Während mein Erstlingswerk, Manuel, noch in reiner Bildhauertechnik entstand, habe ich damals schon darüber nachgedacht, dass ich meine Skulpturen lieber filigraner arbeiten wollte, als das mit der Bildhauertechnik allein möglich ist.

Manuel, noch sehr "vierschrötig" Quirina, schon sehr viel filigraner


Den ersten Arbeitsschritt bilden heute bei mir die Beine. Sie werden in Aufbautechnik grob vorgeformt und dann in Bildhauertechnik mit Messer und Modellierstäbchen fein geformt. Das linke Bild zeigt mich bei der Arbeit mit einem Modellierstäbchen, die viel Konzentration erfordert. Sind beide Beine fertig, werden sie bereits mit dem Ansatz des Beckens zusammen gefügt. Dabei müssen sie sorgfältig gepolstert werden, damit der feuchte Ton nicht in sich zusammen sackt. Hier wie auch in allen weiteren Arbeitsschritten bestimmt die Konsistenz des Tons mein Arbeitstempo. Ist der Ton sehr feucht, können kürzere oder längere Arbeitsunterbrechungen notwendig sein, bevor ich weiter arbeiten kann.

bei der Arbeit mit dem Modellierstäbchen Zusammenfügen und Polstern der Beine


Im nächsten Schritt werden das Becken und der Rumpf aufgebaut und erhalten dann bereits ihre Form. Hier ist schon der schön geschwungene Rücken der Skulptur zu erkennen. Nach dem Aufbau des Rumpfes ist hier auch das Modellierstäbchen schon im Einsatz gewesen. Auch hier ist Polsterung wieder wichtig, damit der feuchte Ton in der vorgegebenen Form bleibt.


der vorerst fertige Rumpf



Als nächstes werden, sobald die Konsistenz des Tons es zulässt, Hals und Kopf hinzugefügt und geformt. Im Bild sind bereits die Ansätze für den Hals und die Arme zu sehen.



Die letzten Arbeitsschritte bilden der Kopf und zum Schluss die Arme. Es folgen noch an der gesamten Skulptur die Feinarbeiten, bei denen wieder sehr oft das Modellierstäbchen im Einsatz ist. Anschließend muss das Werk richtig durchtrocknen, bevor es in den Brand gegeben werden kann; dieser Prozess dauert, je nachdem, wie kompakt ich gearbeitet habe, mehrere Wochen bis Monate. Im Bild sehen Sie das fertige Werk im Trocknungsprozess; auch hier spielt Polsterung noch eine große Rolle, damit die Figur nicht in sich zusammen sackt.


fertig zum Trocknen



Nach dem Brand erfolgt dann die Schlussbehandlung oder die Weiterbearbeitung. Oft überziehe ich die Skulpturen lediglich mit Firnis, um die Poren des grobschamottigen Tons zu schließen und die natürliche Ausstrahlung des Tons zu erhalten. Bei Zarah sah die Idee vor, sie mit Goldfolie zu belegen. Das fertige Werk können Sie in mehreren Ansichten betrachten, wenn Sie auf das Bild klicken.


zum fertigen Werk



Ich hoffe, dass dieser kleine Exkurs in die Entstehung einer Skulptur Ihnen Freude gemacht hat und wünsche Ihnen viel Vergnügen beim Betrachten meiner Werke.


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